Siegenthaler Christian

Trub, 17.8.1887 - 20.5.1971, Interlaken

Dekorationsmaler + Kunstmaler

Schüler von Ernst Hodel und Prof. Nardi,Rom.

Sein Lebenslauf begann am 17.August 1887 in der Mettlen im Fankhaus Trub, am Nordfuss des Napf. Drei Jahre später übernehmen seine Eltern ein Heimwesen im luzernischen Hinterland, dort verbrachte Christian mit drei Geschwistern eine schöne Jugendzeit. Schon beim Schulknaben zeigte sich ein auffallendes Talent zum Zeichnen und Gestalten. Sein Herzenswunsch Kunstmaler zu werden ging aber zunächst nicht in Erfüllung. Seine Angehörigen fürchteten, diese "brotlose" Kunst könnte ihn nicht ernähren. Doch trugen sie seiner Veranlagung Rechnung und liessen ihn bei "Maler Samie"(Samuel Eichenberger) im Trubschachen zum Dekorationsmaler ausbilden.

An den Kunstgewerbeschulen von Genf und Zürich bildete er sich weiter aus, widmete aber jede freie Minute der Kunstmalerei. Professor Nardi in Rom und Kunstmaler Ernst Hodel in Luzern waren darin seine Lehrer und führten den begeisterten Jüngling ein in die Feinheiten der Farbtönung und künstlerischen Gestaltung. 1916 übernahm Christian Siegenthaler in Langnau im Emmental ein Malergeschäft. Hier verheiratete er sich nach fünf Jahren mit Rosa Beerli. Dem Ehebund wurde eine Tochter geschenkt. Nach zehnjähriger Ehe wurde ihm die Gattin und Mutter des Kindes durch den Tod entrissen. So verliess "Götti Christen", wie ihn hier viele nannten, 1930 das Emmental und wandte sich zunächst nach Wilderswil, um nun dort ganz für seine Kunst zu leben. Später siedelte er nach Interlaken über, wo er sich ein eigenes Heim erwarb. 1949 schloss er mit Frieda Gafner den Ehebund. Während vollen 22 Jahren war ihm die zweite Lebensgefährtin nun treue Gehilfin und in den Tagen des Alters und zunehmender Gebrechlichkeit eine liebevolle Stütze.

Das Malen aber blieb seine Beschäftigung, der er sich mit ganzer Liebe und voller Hingabe widmete. Er verstand es, die idyllischen Flecklein, die stillen, romantischen Plätzchen zu finden, deren Schönheit er auf die Leinwand bannte. Sehr liebte er die Blumen und schenkte überhaupt den kleinen Dingen des Lebens und seiner Heimat die Beachtung, die sie verdienen. Die oft unbeachteten Schönheiten fand er auf seinen vielen Wanderungen und Berggängen. Die Natur sprach zu ihm in den farbenfrohen Blumen, den alten ehrwürdigen Bäumen mit dem Ausblick auf die erhabenen Berge. Seine friedliche, liebenswürdige Art spiegelte sich auch in seinen Bildern wider. Alle seine Landschaftsbilder verraten, dass er sich in den Charakter der zu malenden Gegend versenkte. Er war der Maler des Emmentals und des Berner Oberlandes. Der Maler der verborgenen Winkel, der Erhabenheit der Berge. Mit welcher Liebe verstand er es, den Frieden, das Verträumte einer emmentalischen, aber auch anderen Landschaft darzustellen. Auch ward es ihm geschenkt, die Schönheiten des Landes so zu malen, dass auch der einfache, unverbildete Betrachter in seinem Gemüte angesprochen wurde. So werden alle. die ein Bild aus seiner Hand besitzen, immer und immer wieder mit Freude sein Werk betrachten und sich dabei des liebenswürdigen, stillen und bescheidenen Menschen erinnern.

Sein Oeuvre umfasst mehrere Tausend Werke, da allein schon 1100 Bilder im unverkauften Nachlass gezählt wurden. Die meisten Bilder hat er den aus aller Welt kommenden Touristen in Interlaken verkauft. Da er viele Kleinformatige Bilder (27 x 35 cm) herstellte waren diese sehr beliebt.

PRESSESTIMMEN ZU CHRISTIAN SIEGENTHALER.

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Im Hotel Alpenrose in Wilderswil habe ich noch mehrere Werke von CH. Siegenthaler als Wandmalerei entdeckt. Sind leider in schlechtem Zustand und gehen vermutlich bei der nächsten Renovation des Hauses verloren. Hier zur Dokumentation 2 Fotos aus der Gaststube.

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